Walther Böttcher

schleswig-holsteinischer Politiker; CDU; Dr.jur.

* 1. April 1901 Lübeck

† 26. März 1983 Scharbeutz

Wirken

Walther Böttcher war der Sohn eines kleinen Angestellten, der sein Geld als Wäger und Zähler im Lübecker Hafen verdiente. Zunächst konnte er nur die Volksschule besuchen, da sein Vater nicht genügend Mittel besaß, ihn eine höhere Schule besuchen zu lassen. Mit Hilfe von Privatstunden, für die er sich selbst das Geld verdiente, gelang es ihm schließlich, an einer Lübecker Oberrealschule das Abitur zu machen. Er studierte zuerst Philologie in der Absicht, Hochschullehrer zu werden, sattelte dann aber um und studierte Volkswirtschaft sowie Rechts- und Staatswissenschaften in Hamburg und Göttingen. Abschließend promovierte er zum Dr.jur.

B. ließ sich dann als Rechtsanwalt in seiner Vaterstadt nieder und war bald Lübecks bekanntester Strafverteidiger. Unerschrocken verteidigte er 1943 - selbst Protestant - katholische Geistliche vor dem gefürchteten Volksgerichtshof.

Durch einen späteren Lübecker Senator, der ihm ebenfalls seine Rettung aus den Fängen der Gestapo verdankte, kam B. 1945 in die Politik, wo er sich der CDU anschloß. Für diese Partei saß er von 1946 bis 1962 im schleswig-holsteinischen Landtag, den er ab 1950 als Vizepräsident leitete. Mit dem neuen Ministerpräsidenten Kai-Uwe von Hassel zog 1954 auch B. als neuer Landtagspräsident im Kieler Landtag ein.

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